Die Ostschweiz regiert: «Heimat ist eine Surfgitarre, dazwischen die Stimme von Manuel Stahlberger.» Dazu Schaffhausens Wanderprediger P&A mit Band.

Wieder nehmen uns Stahlberger mit. Auf «Rägebogesiedlig», dem ersten Album der Band um den Buster Keaton aus der Olma-Bratwurst-Stadt, Manuel Stahlberger, endete die Fahrt im Schrebergarten, es gab eine vergnügte Party im Rahmen der Vernunft. Auf der aktuellen CD «Abghenkt» gibts Geschichten über das, was «Heimat» sein könnte oder auch nicht, wir fahren mit dem Tandem nach Wladiwostok, tauchen zu einem Dorf, das der Stausee verschluckt hat, und hören, warum es gut ist, hier zu sein und nicht auf dem Pizol, weil der ist, well: hohl. Die Band spielt dazu eine wunderbare Musik, die von vielem erzählt und weiss – von Punk, von Disco, von alten Synthis oder Surfmusik; aber auch von Legenden wie Mani Matter. Davor präsentieren die mit Martin Fischer und Samuel Hartmann zur veritablen Band aufgebretzelten Schaffhauser Papst & Abstinenzler ihre Moritaten im herb-kehligen Munotstädter Dialekt. P&A spielen Bluesgestampf und Folkgeklampf: Geschichten über Hitlers Hund, Clowns im H&M, die Wirtschaftskrise im Schlafzimmer, Crack- und andere Pfeifen sowie Andy Borg und Malcolm Mooney. Beknacktes wird ergreifend – und umgekehrt. Denn wie Stahlberger so richtig sagt: «Jede Scheiss isch e Chance.»